Kunst der Fotografie am Jurasüdfuss

Bericht Oltner Tagblatt über die erste Generalversammlung von archiv OLTEN

In der kurzen Zeit seines Bestehens ist es dem Verein Archiv Olten bereits gelungen, das Augenmerk auf die lebendige Fotografie-Szene am Jurasüdfuss zu lenken. Beleg dafür ist die aktuelle Ausstellung im Historischen Museum Olten. Die Tradition und Lebendigkeit der Kunstform vermittelte auch der Auftritt des Bieler Fotografen Heini Stucki als Gastreferent an der ersten Generalversammlung.

Der junge Verein heisst zwar Archiv Olten, will sich aber nicht einfach der Konservierung von Werken vergangener Zeiten widmen. Die Kunst der Fotografie am Jurasüdfuss hat Tradition, wird aber auch weitergeführt und neu belebt von jungen Fotografinnen und Fotografen. Mit Heini Stucki hat der Verein an seiner ersten GV nicht unbedingt einen jungen aber einen auch nach vielen Berufsjahren begeisterten und begeisternden Fotografen als Gastreferenten eingeladen. Der 62jährige Bieler fesselte die Besucher mit seinen Schilderungen. Diese belegten auch, wie sinnvoll die Ausweitung der Vereinstätigkeit auf das Schaffen am ganzen Jurasüdfuss ist. Denn die Szene war und ist gut vernetzt. Ein wichtiger Schritt für Stuckis Laufbahn als Fotograf war die Publikation einer Reportage im Kulturmagazin „DU“, bei dem seinerzeit ein gewisser Peter Killer als Redaktor arbeitete. Der spätere langjährige Konservator des Kunstmuseums Olten erkannte die Qualität von Stuckis Arbeiten und öffnete dem damals jungen Fotografen mit der Publikation wichtige Türen. Fast schon legendär ist ein Projekt Stuckis aus den achtziger Jahren, im Rahmen dessen er alle Einwohner der Gemeinde Unterramsern portraitiert hatte.

In ihren Tätigkeitsbericht ging Präsidentin Ruth Grossenbacher auf die Entstehungsgeschichte des Vereins ein. Anstoss zur Gründung gab der Oltner Fotograf Franz Gloor, der kurz vor seinem Tod im Dezember 2009 den Wunsch geäussert hatte, sein Archiv der Stadt Olten zu übergeben. Bereits einige Tage nach dem Tod des Fotografen wurde Archiv Olten als „gemeinnütziger Verein zur Förderung und Erhaltung der Fotografie des Jurasüdfusses, insbesondere des Werkes von Franz Gloor“ gegründet. Von Anfang an suchten die Gründerinnen und Gründer die Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Olten, das die Verantwortung für die Archivierungsarbeiten der umfassenden Sammlung übernahm. Der Verein kontaktierte auch kulturelle Institutionen der Stadt und des Kantons, die Unterstützung signalisierten, wenn auch eher im ideellen Sinne als in handfester finanzieller Form. Für Archiv Olten wäre es wünschenswert, wenn die Fotografie als strategischer Schwerpunkt des Historischen Museums definiert würde.
Zu den Aktivitäten im laufenden Jahr gehörten ein gut besuchter Informationsanlass und der Anstoss zur gegenwärtigen Ausstellung „Fotografie der Gegenwart am Jurasüdfuss“ des Historischen Museums. Das Titelbild der sehr ansprechenden Begleitpublikation stammt übrigens von Heini Stucki. Bis zur Finissage der Ausstellung am 15 April sind noch mehrere Begleitanlässe geplant.
Der Verein scheint bei Liebhabern der Fotografie offene Türen einzurennen und verzeichnet auch ohne grosse Werbemassnahmen wachsende Mitgliederzahlen.
Von den Gründungsmitgliedern hat Alfie Maurer seine Arbeit im Vorstand niedergelegt. Die Präsidentin würdigte sein grosses Engagement und Fachwissen, das dem Verein während der Startphase sehr zugute kam. Die übrigen Gründungsmitglieder Ruth Grossenbacher, Roman Candio und Susanne Schaffner bleiben im Vorstand. Neu dazu gestossen sind Verena Bider, Direktorin der Zentralbibliothek Solothurn, die Kunsthistorikerin Roswitha Schild und der Oltner Kulturvermittler Peter A. Bloch.

Artikel im Oltner Tagblatt vom 25. November 2011 als PDF-Datei

 

Zurück