«Music Scene» - eine Ausstellung entsteht

Publizist Peter Kaufmann
Publizist Peter Kaufmann

Gut zwei Monate vor Eröffnung gewährte das Historische Museum dem Verein Archiv Olten Einblick in den Entstehungsprozess der Sonderausstellung «Music Scene. Franz Gloor. Konzertfotografie», die ab dem 24. August 2024 zu sehen sein wird. Publizist Peter Kaufmann erzählte über seine Zusammenarbeit mit Fotograf Franz Gloor anfangs der 70er-Jahre, und Ausstellungsgestalter Thomas Zehnder schilderte, wie aus einer Idee ein umsetzbares Konzept entsteht.

Franz Gloor, einer der wenigen akkreditierten Konzert-Fotografen
Peter Kaufmann startete seine Ausführungen mit einem interessanten, aktuellen Bezug: Die Rolling Stones treten im Rahmen ihrer weltweiten Tour in Chicago auf. «Am nächsten Morgen, wenn wir erwachen, werden im Internet bereits zahlreiche Fotos und Videos von diesem Konzert zu finden sein», so Kaufmann. Anfangs der 1970er-Jahre, als Peter Kaufmann für die Berichte in der Jugend-Zeitung «Music Scene» verantwortlich war, waren bei Rock- und Jazzkonzerten weniger als eine Handvoll Fotografen zugelassen. Schweizweit war Franz Gloor einer der wenigen akkreditierten Fotografen bei diesen Veranstaltungen. Bei vielen Konzerten war er in jenen Jahren als einziger Fotograf dabei. Rolling Stones, Santana, Chuck Berry, Miles Davis, Alice Cooper oder Status Quo - der Oltner Fotograf hatte sie alle vor der Linse.

Die über 2000 vergessenen Konzertfotos
Von 1970 bis 1975 dauerte die Zusammenarbeit von Peter Kaufmann und Franz Gloor. Über 2000 Abzüge lagen jahrzehntelang vergessen im Handarchiv von Peter Kaufmann, bis er zufällig wieder darauf stiess. Zusammen mit freiwilligen Helfern hat er die Sammlung durchforstet und in mühsamer Kleinarbeit die Informationen zu den Aufnahmen zusammengetragen. Auf diese Weise konnten Bilder und Informationen geordnet dem Historischen Museum übergeben werden, wo der Nachlass von Franz Gloor zu finden ist.

Auf diesem Fundus kann das Museum für die Ausstellung «Music Scene. Franz Gloor. Konzertfotografie» schöpfen. Museumsleiterin Luisa Bertolaccini schilderte zusammen mit Thomas Zehnder, Gestaltungsbüro Loosli & Zehnder aus Basel, den Entstehungsprozess der Ausstellung, die am 23. August 2024 mit der Vernissage im Historischen Museum eröffnet wird.

Die Idee des Museums war, die Besucherinnen und Besucher in die Formen- und Farbenwelt der 70er-Jahre zu entführen. Am Basler Gestaltungsbüro lag es dann, eine praktikable Umsetzung vorzuschlagen, die den bescheidenen finanziellen Möglichkeiten des Oltner Museums gerecht wird. Eine knifflige Aufgabe, wie Thomas Zehnder mit Muster-Materialen und Modellen anschaulich aufzeigte. Da an der Ausstellung Original-Abzüge gezeigt werden, musste auch eine Methode gefunden werden, wie die Fotografien wirkungsvoll und doch geschützt gehängt werden können.  
Zu viel sei nicht verraten. Denn das Eintauchen in die Welt der 70er-Jahre mit der Eröffnung der Ausstellung soll ein überraschendes Erlebnis sein.

Ausstellungsgestalter Thomas Zehnder
Ausstellungsgestalter Thomas Zehnder

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